iCCA ist ein Subtyp des Cholangiokarzinoms (CCA, auch Gallengangskarzinom)
CCA, die häufigste primäre Malignität des Gallenganges, wird nach seinem anatomischen Ursprung in iCCA und extrahepatische CCA (eCCA) klassifiziert.
eCCA wird in zwei weitere Typen unterteilt:1-3
iCCAs haben ihren Ursprung in den Gallengängen in der Leber und macht <10 % der CCA-Fälle aus.1
Das Cholagiokarzinom wird nach dem anatomischem Ursprung klassifiziert:3,4
Europaweit liegen die Inzidenzraten von CCA zwischen 0,5/100.000 und 3,4/100.000.6
In Deutschland liegt die Inzidenzrate von iCCA bei 2,8 / 100.000 für Männer und 1,6 / 100.000 für Frauen.7
Obwohl es sich um eine seltene Erkrankung handelt, nimmt die Inzidenz des iCCA weltweit zu. Diese Zunahme kann unter anderem auf folgende Faktoren zurückgeführt werden:8-10
Trotz verbesserter Technologien gibt es beim iCCA weiterhin zahlreiche diagnostische Herausforderungen wie:11-13
Infolgedessen wird bei 60 % - 70 % der Patienten eine inoperable lokale oder metastasierende Erkrankung mit einer medianen Überlebenszeit von ~12 bis 15 Monaten diagnostiziert.11 Bei den 30 % - 40 % der für eine potentiell kurative Resektion in Frage kommenden Patienten kommt es jedoch bei den meisten (~60 % - 65 %) zum Rezidiv.12,14-16
Für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung ist die Erstlinientherapie mit Gemcitabin/Cisplatin allgemein anerkannter Standard. Bei der Zweitlinientherapie sind die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt und ohne zugelassene Therapien erhalten die Patienten möglicherweise nur eine bestmögliche unterstützende Behandlung (best supportive care).12,17
Ein systematischer Literaturreview stellt die Überlebens- und/oder Ansprechraten aus 25 Studien über Patienten mit fortgeschrittenem Gallengangskarzinom, die den Einsatz einer systemischen 2L-Chemotherapie untersuchten, wie folgt dar:18
Die Ansprechrate der 2L-Chemotherapie lag bei 7,7 %.18
Es gab keine ausreichende Evidenz für die Empfehlung einer spezifischen 2L-Chemotherapie, obwohl die Daten darauf hindeuteten, dass einige Patienten von einer Chemotherapie in diesem Rahmen profitieren könnten.18
Systematischer Review
Primärer Endpunkt: OS (N=761)
Eine randomisierte, offene, multizentrische Phase-3-Studie (ABC-06 Studie) zur Untersuchung einer Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) bei Patienten mit fortgeschrittenen biliären Tumoren, die zuvor mit einer Gemcitabin/Cisplatin-Chemotherapie behandelt wurden, verglich ausschließlich aktive Symptomkontrolle (ASC) (n=81) mit ASC und mFOLFOX Schema (n=81).19
Die Kombination aus ASC + mFOLFOX führte zu einer statistisch bedeutsamen Steigerung des Gesamtüberlebens (OS), die den Einsatz dieses Regimes in der Zweitlinientherapie unterstützt.19
Die Hazard Ratio beim OS war 0,69
(95 % KI, 0,50–0,97; P=0,031; ASC + mFOLFOX versus ASC).19
ABC-06 Studie
Primärer Endpunkt: OS (N=162)
Eine randomisierte, multizentrische, offene Phase-2b-Studie (NIFTY) verglich liposomales Irinotecan, auch bekannt als nanoliposomales Irinotecan (Nal-IRI), plus 5-Fluorouracil (5-FU)/Leucovorin (LV) (n=88) mit 5-FU/LV (n=86) als 2L-Therapie bei Patienten mit metastasiertem Gallengangskrebs, nach Progression auf Gemcitabin/Cisplatin Chemotherapie.20
Nal-IRI + 5-FU/LV verbesserte das vom BICR bewertete PFS und OS im Vergleich zu 5-FU/LV signifikant, was die Verwendung im 2L-Setting unterstützt.20
Die Hazard Ratio für das BICR-bewertete PFS betrug 0,61
(95% KI, 0,44–0,86; P=0,004; Nal-IRI + 5-FU/LV vs 5-FU/LV).20
Die Hazard Ratio beim OS war 0,68
(95% KI, 0,48–0,95), P=0,02; Nal-IRI + 5-FU/LV vs 5-FU/LV).20
NIFTY Studie
Primärer Endpunkt: BICR-bewertetes PFS (N=174)